Krisen und Krisenintervention bei Menschen mit Autismus und Abschluss der Weiterbildung

Kursbeschreibung

1. Tag
Krisen können jeden Menschen treffen und entwickeln sich häufig nach Belastungssituationen. Was die Wissenschaft belegen und nun teilweise auch erklären kann, ist schon lange Bestandteil des Erfahrungswissens derer, die mit autistischen Menschen zu tun haben: Ein Leben mit Autismus bedeutet Stress! Die autistische Wahrnehmung führt bei vielen Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zu einer deutlich höheren Belastung und einem erhöhten Stressniveau. Sie verfügen zudem häufig über weniger Mittel, diese zu bewältigen. Nicht selten äußert sich diese Bewältigung des “doppelten Curriculums” (das, was das Leben eh schon bietet und die zusätzlichen Herausforderungen durch die besondere Wahrnehmung) auch in herausfordernden Verhaltensweisen, wie Aggressionen, Rückzug und Verweigerung.
Der laute Ruf nach spannungsreduzierenden Maßnahmen zur Deeskalation von Krisensituationen ist daher nur zu verständlich. Wir werden uns mit dem autistischen Erleben und der Identifizierung dieser Belastungsmomente beschäftigen. Die Definition von Anspannungsstufen und Stufen zur Deeskalation soll helfen, herausforderndes Verhalten besprechbar zu machen und ein systematisches Vorgehen im Umgang damit zu unterstützen.
Im Anschluss werden Ideen für Strategien für den Umgang mit Stress und Anspannung vorgestellt und diskutiert.

2. Tag:
Sie schließen mit dieser Veranstaltung Ihre Fachweiterbildung „Menschen mit Autismus verstehen und begleiten“ ab. Es stellt sich die Frage, ob der Anspruch des Titels auch verwirklicht werden konnte. Lassen sich mit Ihrem erworbenen Wissen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen wirklich besser verstehen und begleiten? Hierüber werden wir diskutieren und natürlich auch noch offen gebliebene Fragen besprechen.

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