Thomas Strixner – Wohnverbundsleiter in der Heilerziehungspflege für die Wohngruppen für Erwachsene Eva, Julian und Sarah Ich fand das Franziskuswerk schon mit 15 Jahren mega cool und meine erste Begegnung hat mich total abgeholt. Mein erster Kontaktpunkt mit dem Franziskuswerk war die Akademie. Im Rahmen eines Projektes haben wir damals von meiner Schule in München aus den Tag der offenen Tür im Bereich der Sozialpflegeausbildung besucht. Da waren junge Leute, die selber die Ausbildung gemacht und uns begleitet haben. Sie haben das wahnsinnig interessant gemacht. Ich habe dann recht schnell beschlossen, dass ich die Ausbildung machen möchte. Was dabei ein guter Punkt war, dass ich mit der Ausbildung zusätzlich meine Mittlere Reife erwerben konnte. In der Ausbildung ist man noch nicht irgendwo angestellt, sondern macht ein Praktikum. Eine Dozentin meinte zu mir, dass sie mich total in der Behindertenhilfe sieht. Ich konnte mir das damals noch nicht vorstellen und wollte das auch nicht unbedingt. Sie hat mich dann aber einfach dafür angemeldet. Ich bin 2009 in meine erste Wohngruppe gekommen, was mir sofort super gut gefallen hat. Begeistert hat mich das gesamte Zusammenleben in dieser Gruppe, die Struktur und die Menschen, die dort leben und arbeiten. Es war eine super Stimmung und es hat mit den Menschen sofort Spaß gemacht – natürlich der Aspekt Pflege auf der einer Seite, dann aber auch die pädagogische Betreuung. Auch das Team und dieser Zusammenhalt – das war schon fabelhaft. Dieses ganze Gefühl, das ich da einfach hatte, hat für mich ein total stimmiges Bild ergeben. Meine Dozentin hatte also total recht. Es war genau meins. Und dabei bin ich auch geblieben. In dieser Wohngruppe habe ich meine gesamte Ausbildungszeit zur Fachkraft verbracht. Ich konnte viel von sehr erfahrenen Kollegen lernen und mich professionalisieren. In der Ausbildung habe ich einfach ein gutes Handwerkzeug bekommen, das muss ich wirklich sagen – nicht nur das Schulische, sondern auch das Lebenspraktische. Schließlich geht es darum, Theorie und Praxis in Verbindung zu bringen. Das hat sehr, sehr gut funktioniert. Weil mein damaliger Chef seinen Beruf gewechselt hat, war – nachdem ich zwei weitere Positionen hatte – die Stelle zur Wohnverbundsleitung frei, die ich heute innehabe. Ich habe mich 2021 darauf beworben und es hat Gott sei Dank geklappt. Irgendwie fühlte es sich so an, als ob ich in gewisser Weise den Beruf gewechselt habe. Ich leite drei Wohngruppen, habe viel Personalverantwortung, viele Bewohner, die in den Gruppen leben und die man im Blick haben muss. Und es ist natürlich sehr viel Organisation und Büroarbeit. Ich mache mir auch Gedanken zur weiteren Entwicklung im Franziskuswerk und bringe mich in entsprechende Arbeitskreise mit ein. Trotz Bürojob arbeite ich nach wie vor mit Menschen. Alles was ich tue, kommt den Menschen zugute, die hier leben. Ich finde es auch schön, dass wir als Team zusammenarbeiten. Und dass wir einen sehr engen Kontakt haben zu den Mitarbeitern und zu den Menschen, die hier leben. Das ist mir schon wichtig. Ich glaube, wenn ich jetzt ganz einsam irgendwo in einem Büro sitzen würde, wäre es nicht unbedingt der Job, den ich möchte. Im Franziskuswerk bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche. Mit meinen Kollegen in der Wohnverbundsleitung habe ich jeden Dienstag unsere Fixrunde. Da kann ich alles ansprechen oder auch mal sagen, wenn mich was nervt. Hier haben wir die Möglichkeit, uns auf Augenhöhe auszutauschen. Wir unterstützen uns in Alltagsfragen. Da hat jeder seine Stärken und Schwächen, von denen wir voneinander profitieren können. Und auch bei meinem Vorgesetzten habe ich keinerlei Hemmnisse. Wenn ich Unterstützung brauche oder in einem bestimmten Bereich eine Fortbildung, bekomme ich dies. Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, ob ich nach meiner Ausbildung und ein bis zwei Jahren Arbeit vielleicht gleich noch ein Studium hätte machen sollen. Ich hätte dann heute aber nicht diese Praxiserfahrung. Für mich passt es, wie es ist und es gab für mich keinen Grund, etwas verändern zu müssen. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass ich im Franziskuswerk so viele verschiedene Möglichkeiten habe, mich weiterzubilden. Wenn es die Lebensphase erfordert, dann habe ich immer noch die Möglichkeit zu schauen, welche Wege es sonst noch gibt.